Über mich

Nachgefragt:

Heike Schlenker im Gespräch über ihre Philosophie des HR Managements in produzierenden Industrieunternehmen.
Die Fragen stellte Stefanie Rinck im Rahmen der Fachtagung Berliner Personaltage im Juni 2015.

Was ist das Ziel Ihrer Arbeit, wenn Sie in die Unternehmen gehen?

Ich möchte sowohl die Kommunikationskompetenz als auch die Zielerreichungsquote der Führungskräfte und der Geschäftsführung bei meinen Kunden-Unternehmen wesentlich verbessern. Der wichtigste Erfolgsfaktor eines Unternehmens sind die Menschen. Sie brauchen eine gute Kommunikation und die Führungskräfte eine erfolgreiche Zielerreichung. Für mich muss das, sowohl untereinander als auch zu Kunden und Lieferanten, hervorragend funktionieren. Kommunikation ist eine meiner Stärken. Ich verstehe mich als eine Art Mediator zwischen Unternehmer, Mitarbeiter, Betriebsrat und Gewerkschaft, ebenso zu Kunden und Lieferanten, die es im HR-Bereich auch gibt. Und natürlich möchte ich damit erreichen, dass die Firmen produktiver werden, dass die Prozesse generell effizienter laufen.

Wie setzen Sie das um?

Zunächst gehe ich in die Unternehmen hinein und schaue mir die Strukturen und Abläufe an. Dann spreche ich mit den Mitarbeitern, ebenso mit der Geschäftsführung und den Führungskräften. Von außen bietet sich ein anderer Einblick, als wenn man selbst in der bestehenden Prozesswelt mitarbeitet. Im Anschluss unterbreite ich strategische Vorschläge, um alle Mitwirkenden in die Lage zu versetzen, Dinge selbst zu lösen und einfache Prozesse im HR-Bereich zu generieren. In der Regel übernehme ich dann im Unternehmen eine Position – meist die Personalleitung. Das ermöglicht mir, mit dem bestehenden Team, die beschlossenen neuen Strukturen in das Kundenunternehmen zu implementieren. Ich arbeite hier ausschließlich mit dem vorhandenen Personal und Kapazitäten.

Mit welchen Aufgaben werden Sie konfrontiert, wenn Sie gerufen werden?

Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal kann das die Beratung sein, welche Art von Personalstruktur sich für die Firma empfiehlt. Oder ich werde gefragt, was in Arbeitsverträgen oder bei personellen Veränderungen beachtet werden muss. Zunehmend sind sogenannte Compliance Checks gefragt. Da ist eine ganz spezielle Dienstleistung. Meine präferierte Rolle ist die der Personalleiterin, die ein Team führt. Das ist eine weitere Stärke von mir. Hier möchte ich Strukturen im Unternehmen verschlanken und effizienter gestalten sowie den Teams helfen, ihre Arbeit zu optimieren.

Heike Schlenker im Interview
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Im Ergebnis läuft nach einigen Wochen das Team effizienter und die Mitarbeiter sind zufriedener.
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Das fällt in den Bereich Change Management, oder?

Genau. Teams in sich schnell wandelnden Branchen bedürfen einer besonderen Beachtung und Kommunikation. Wenn man sich um die Menschen bemüht, sie ernst nimmt und die Fakten klar und einfach erklärt, ist Change Management kein Problem. Davor sollte niemand Angst haben. Im Gegenteil, Wandel sollte man bewusst und aktiv angehen. Ein Beispiel: Der Leiter eines Teams hat in seinem Verantwortungsbereich schon seit längerem Mitarbeiter, die nicht effizient im Prozess arbeiten. Entlassungen soll es keine geben, denn neue fachlich starke Mitarbeiter sind schwer zu finden. In 95 Prozent der Fälle sind nach meiner Erfahrung die Aufgaben im Team einfach nur falsch verteilt, deshalb funktioniert ein Team nicht. Zunächst analysiere ich gemeinsam mit dem Leiter des Teams: Was machen die Personen? Welche Stärken haben sie? Die Analyse bespreche ich dann mit ihm. Gemeinsam ordnen wir die Aufgaben neu zu. Im Ergebnis läuft nach einigen Wochen das Team effizienter und die Mitarbeiter sind zufriedener.

Wenn die Aufgabe erfüllt ist, gehen Sie zum nächsten Unternehmen?

Das kommt immer darauf an, wie sich alles entwickelt und meine Vorschläge angenommen werden. Ich begleite ein Unternehmen auch gern länger. Und es ergibt sich auch, dass sich eine neue Aufgabe anschließt, z. B. der Compliance Check.

Können Sie den Begriff Compliance Check näher beschreiben?

Das ist ein besonderes Geschäftsfeld, welches aber gerade im internationalen Wettbewerb immer mehr an Bedeutung gewinnt. Durch die komplexe Gesetzeslage haben viele Firmen riesige Lücken in der Gesetzeskonformität ihrer Prozesswelt. Ich schaue mir die reinen Abläufe an, dokumentiere diese und prüfe sie in Zusammenarbeit mit einem Fachanwalt. Wir zeigen auf, inwieweit gesetzliche Vorgaben und Prozesse rechtssicher abgebildet sind oder wo es Probleme bei Prozessen gibt. Dabei habe ich die Prozesssicherheit – die Einhaltung gültiger Gesetze – und die aller internen Richtlinien und Vorgaben im Auge.

Welche Leistungen bieten Sie darüber hinaus an?

Viel Erfahrung und eine spezielle Ausbildung habe ich im Lean Management. Lean bedeutet ´schlank´, das heißt für mich die Vermeidung von Verschwendung. Das schwierige Thema Cost Reduction bearbeite ich in diesem Zusammenhang automatisch. Die Ansatzpunkte hier sind immer firmenspezifisch, aber es gibt ebenso Standardthemen, wie die Reduzierung von Abwesenheiten durch Krankheit oder die Optimierung von Arbeitszeitmodellen.

Welche besonderen Stärken zeichnen Sie aus?

Meine gute Kommunikationsfähigkeit zu allen Menschen habe ich bereits erwähnt. In allen Bereichen bringe ich viel Erfahrung mit. Als Interim Manager bin ich keine Konkurrenz für die Mitarbeiter, da ich das Unternehmen nach einer gewissen Zeit wieder verlasse. Ich unterstütze immer meine Unternehmer, meine Teams und möchte wirklich etwas bewirken. Ich möchte positiv Einfluss nehmen und mitgestalten, das ist das „hands on“-Prinzip: nicht nur reden, sondern Ärmel hochkrempeln und mitarbeiten. Und ich erreiche meine Ziele immer.

Wenn Sie Ihre Ziele erreicht haben – wie nachhaltig bleibt Ihre Arbeit in den Firmen verankert?

Das, was ich in einer Firma bewirke, sollen möglichst alle Beteiligten behalten und weiter anwenden. Was ich an Know-how einbringe, soll erfolgreich reproduziert und selbst weiterentwickelt werden. Auch wenn ich dann nicht mehr dort bin, so sind doch meine Lösungen nachhaltig und beständig.